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In einer Zeit, in der die deutsche Wirtschaft eine Rezession erlebt, verzeichnet die digitale Ökonomie weiterhin ein robustes Wachstum. Laut dem Digitalverband Bitkom wird für die IT- und Telekommunikationsbranche in diesem Jahr ein Umsatzwachstum von 4,4 Prozent erwartet. Dieses Wachstum ist zwar geringer als in anderen Wirtschaftsräumen wie den USA, China, Indien oder der EU, übertrifft jedoch die Entwicklung der Gesamtwirtschaft um das Drei- bis Vierfache.

Wachstumstrend in der Digitalwirtschaft durch Künstliche Intelligenz: Entgegen der Gesamtwirtschaft

Entgegen dem allgemeinen Wirtschaftstrend entwickelt sich das Geschäftsklima in der Digitalwirtschaft positiv. Der Digitalindex stieg von 6,0 auf 9,8 Punkte, während der ifo Index für die Gesamtwirtschaft sank. Dies spiegelt sich auch in den Investitionsplänen der ITK-Unternehmen wider: 22 Prozent planen, ihre Investitionen zu erhöhen, während 61 Prozent ihre Ausgaben stabil halten wollen.

Künstliche Intelligenz
Quelle: Bitkom

Der Hauptantrieb für dieses Wachstum ist die Investition in Künstliche Intelligenz. Der Markt für KI-Plattformen wird voraussichtlich um 38 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro ansteigen. Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst betont die Bedeutung der KI für die Steigerung der Produktivität und die Bekämpfung des Fachkräftemangels.

Trotz der Automatisierung vieler Softwareentwicklungsjobs durch Künstliche Intelligenz bleibt die Branche ein wichtiger Arbeitgeber. Es wird erwartet, dass im nächsten Jahr 36.000 neue Stellen geschaffen werden, was die Gesamtbeschäftigungszahl auf 1,37 Millionen Menschen erhöht. Der Mangel an Fachkräften bremst jedoch das mögliche Wachstum.

Deutschland hinkt jedoch im internationalen Vergleich hinterher. Die USA bauen ihre Führungsposition weiter aus, während Deutschland mit einem Marktanteil von 4,0 Prozent auf dem fünften Platz liegt. Um aufzuholen, fordert Wintergerst von Unternehmen und Behörden entschlossenere Investitionen in die Digitalisierung. Von den 334 digitalpolitischen Vorhaben der aktuellen Legislaturperiode wurden bisher nur 60 abgeschlossen. Wenn das Tempo beibehalten wird, wird bis zur nächsten Wahl nur jedes zweite Vorhaben abgeschlossen sein. Wintergerst fordert daher eine Verdopplung des Tempos in der Digitalpolitik.