In der deutschen Getränkeindustrie zeichnet sich ein deutlicher Trend zu Alkoholfreier Wein und Sekt ab, wobei insbesondere Sekt als Getränk für besondere Anlässe und nicht als Begleiter zu Mahlzeiten bevorzugt wird.
Sekt: Ein Getränk für besondere Momente
Eine repräsentative Umfrage, vorgestellt von Marktforscher Gergely Szolnoki, zeigt, dass etwa 37% der Deutschen keinen Wein trinken, während nur 26% Sekt ablehnen. Dies unterstreicht die Bedeutung von Sekt als bevorzugtes Getränk für besondere Anlässe in der deutschen Kultur. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Sekt oft im Kontext von Feierlichkeiten und nicht unbedingt als Begleiter zu Speisen genossen wird.
Bevorzugte Geschmacksrichtungen und Kaufgewohnheiten
Die Umfragen ergaben, dass rund 50% der Sekttrinker trockene oder halbtrockene Varianten bevorzugen, obwohl diese Kategorien irreführend sein können, da selbst „trockene“ Sekte einen erheblichen Zuckergehalt aufweisen. Nur eine Minderheit bevorzugt „Brut“- oder noch trockenere Varianten. Der Großteil des Schaumweins wird im Lebensmitteleinzelhandel und bei Discountern erworben, weniger im Fachhandel oder direkt bei den Winzern.
Konsumgewohnheiten und das Image von Sekt
Trotz eines Rückgangs in den vergangenen Jahren bleibt Deutschland mit einem Pro-Kopf-Konsum von 3,2 Litern jährlich weltweit führend im Schaumweinkonsum. Die meisten Deutschen genießen Sekt zu Hause oder bei besonderen Anlässen, weniger in Restaurants. Fast ein Viertel der Konsumenten sieht Sekt nicht als geeignetes Getränk zum Essen, was eine Herausforderung für die Produzenten darstellt, das Image von Sekt zu verbessern.
Die Zukunft von Schaumwein: Crémant und Mischgetränke
Der Weinbauverband erwägt, die Kategorie Crémant stärker zu fördern, um das Image von Sekt zu verbessern. Crémant unterliegt höheren Qualitätsanforderungen und könnte das Angebot erweitern. Zudem bleiben Mischgetränke mit Sekt oder Prosecco weiterhin im Trend.
Wachsender Trend: Alkoholfreier Wein
Ein weiterer Markttrend ist das wachsende Interesse am Alkoholfreier Wein. Der Weinbauverband hat ein Projekt gestartet, um kleineren Winzern bei der Produktion von alkoholfreier Wein zu helfen, der insbesondere bei der „Generation Z“ beliebt ist. Die Beteiligung an diesem Projekt ist gestiegen, und die Produktion von alkoholfreier Wein hat sich deutlich erhöht. Viktoria Wolf, die Rheingauer Weinkönigin, sieht in alkoholfreien Weinvarianten ein bedeutendes Wachstumspotenzial. Der Weinbauverband rechnet mit anhaltend positiven Trends in diesem Segment.