In sozialen Netzwerken gewinnen männliche Fitness-Influencer, die an Bodybuilder erinnern, an Popularität, insbesondere unter Teenagern. Dieser Trend deutet auf einen Wandel im Schönheitsideal für Männer hin, birgt jedoch auch Gefahren.
Die Geschichte von Fitness-Idol Vadim Brik
Vadim Brik, 17 Jahre alt, hat durch seinen beeindruckenden Muskelaufbau bereits das Aussehen eines wesentlich älteren Mannes. Mit einem Gewicht von 108 Kilogramm bei geringem Körperfettanteil führt er einen durchstrukturierten Alltag, geprägt von Ausdauer- und Krafttraining sowie strenger Ernährungskontrolle. Seine Follower feiern ihn dafür regelmäßig in den Kommentaren seiner Posts.
Wer seinen Marathon zu schnell startet der hält vermutlich nicht lange durch! Schlau sein, realistische Ziele setzen und auf konstante, kleine Steigerungen im Training achten.
https://www.instagram.com/p/C2sRAnOozhu/ – Vadim Brik
Das Jahr hat schließlich 365 Tage. Also macht es zur Gewohnheit und bleibt „am Eisen“💪🏻
Vadim Brik repräsentiert eine neue Welle junger männlicher Fitness-Influencer auf Plattformen wie Tiktok und Instagram, die beachtliche Followerzahlen erreichen. Beispiele hierfür sind der fünfzehnjährige „Jeremy Trains“ auf Tiktok mit fast 5 Millionen Likes und Milan Litvinov, ebenfalls 15, mit über zwei Millionen Likes. Sie teilen Einblicke in ihre Trainings- und Ernährungsroutinen.
Über ein Drittel der 14- bis 19-Jährigen besucht regelmäßig Fitnessstudios. Auf TikTok kann man Vadim Brik bei seiner Vorbereitung auf Bodybuilding-Wettbewerbe begleiten. Er verfolgt eine einseitige Ernährung, ergänzt durch eine Vielzahl an Nahrungsergänzungsmitteln, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Vadim Brik seine Ernährung besteht hauptsächlich aus Reis, Hühnchen und Eiweißpulver.
Der Erfolg von Vadim Brik und anderen jungen Bodybuildern zeigt einen Wandel im Schönheitsideal junger Männer. Laut einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach nutzen in Deutschland 1,55 Millionen Personen zwischen 14 und 19 Jahren Fitnessstudios. Ebenso stieg das Google-Suchinteresse für „Krafttraining“ seit 2018 um 40 Prozent.
Der Gebrauch von Nahrungsergänzungsmitteln unter jungen Menschen hat ebenfalls zugenommen. Der Umsatz in Deutschland ist seit 2018 um fast 700 Millionen Euro gestiegen, wobei ein großer Teil der Konsumenten zur Generation Z gehört.
Popkultur prägt das muskulöse Männerbild
In der Popkultur hat sich das Bild des muskulösen männlichen Körpers festgesetzt. Dies zeigt sich in der körperlichen Entwicklung von Filmcharakteren wie James Bond und Batman sowie in der Musikszene. Bodybuilder wie Kollegah nutzen ihre Statur auch, um Fitnessprogramme zu vermarkten.
Diese Entwicklung birgt Risiken, insbesondere für junge Männer. Malte Claussen von der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich weist auf das wachsende Problem der Muskeldysmorphie hin, einer Wahrnehmungsstörung des eigenen Körpers.
TikTok-Daten belegen den Trend Auf Tiktok sind Hashtags wie #bodybuilding und #muskelaufbau extrem beliebt, mit Milliarden von Klicks und einer starken Präsenz unter jungen Nutzern. Doch die ständige Konfrontation mit „perfekten“ Körperbildern kann zu Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen führen.
Der Algorithmus verstärkt das muskulöse Ideal Die Algorithmen sozialer Medien neigen dazu, extreme Körperbilder zu bevorzugen, was das Idealbild des muskulösen männlichen Körpers verstärkt.
Leistungsdruck zum starken Wettbewerb
Konkurrenz und Druck unter jungen Influencern Unter den jungen Fitness-Influencern herrscht ein starker Wettbewerb, wobei manche sogar Vergleiche zwischen ihren Körpern in den Vordergrund ihrer Inhalte stellen.
Die Folgen extremer Diäten und Trainingsroutinen Extreme Diäten und Trainingsroutinen, wie sie von diesen Influencern vorgeführt werden, können schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen, einschließlich Muskeldysmorphie und Essstörungen.
Ein Umdenken bei Fitness-Influencern
Einige Influencer wie Paul Unterleitner haben begonnen, einen entspannteren Ansatz zu Sport und Ernährung zu verfolgen, und betonen die Bedeutung des Wohlbefindens über das Streben nach einem „perfekten“ Körper.
Diese Art von Inhalt fesselt die Aufmerksamkeit und wird dadurch auch von den Algorithmen der Plattformen, auf denen sie erscheinen, bevorzugt behandelt. Je länger man bei einem Clip verweilt, desto häufiger werden einem ähnliche Inhalte vorgeschlagen. Das Präsentieren von Inhalten als Video-Collagen ist eine erfolgreiche Methode, um das Publikum auf Plattformen wie Tiktok zu erreichen.